Die wichtigsten Fakten zum Thema Olivenöl

 

  • Es gibt zwei Arten von Oliven: grüne und schwarze. Das stimmt nicht. Anders als bei Weintrauben, Zwiebeln oder Paprika gibt es nur grüne Oliven, die im Reifungsprozess schwarz werden (invaiatura).
  • Die erste Pressung: um das Öl zu gewinnen, werden die Oliven gepresst, Punkt.
    Es gibt nur eine einzige Pressung, während der Ausdruck erste Pressung den Eindruck weckt, als gäbe es mehrere und die späteren seien weniger wertvoll.
  • Mechanische Gewinnung: Um Olivenöl Extra Vergine zu gewinnen ,benutzt man mechanische Mittel: Punkt.
    Genau, andere Methoden sind nicht zulässig. Wenn das eigens hervorgehoben wird, erweckt das den Eindruck, das Öl sei deshalb besonders wertvoll, was irreführend ist.
  • Zum Braten ist Sonnenblumenöl geeigneter: falsch. Eines der wichtigsten Kriterien ist der Punkt der Rauchentwicklung, d.h. bei welcher Temperatur das Öl zu rauchen und gesundheitsschädliche Substanzen zu entwickeln beginnt.
    Qualitätvolles Olivenöl Extra Vergine erreicht diesen Punkt sehr viel später als Sonnenblumenöl. Die kritische Temperatur wir deshalb nicht so leicht erreicht.
  • Bei der Olivenernte wartet man darauf, dass die Oliven auf große Netze fallen: das ist eine mögliche Art der Ernte, aber sicher nicht die, die zur Gewinnung von hochwertigem Olivenöl Extra Vergine verwendet wird! Bei dieser Methode werden die Oliven geerntet, wenn sie schon extrem reif und schwarz sind.
    Das damit gewonnene Öl ist nicht zum Verzehr geeignet und wird als sogenanntes Lampantöl verwendet.
    Häufiger werden Oliven vom Baum geerntet bei Beginn ihrer Reifezeit mit verschiedenen Methoden, von Hand oder mit mechanischen Hilfen.
  • Wenn ein Öl eine bittere und scharfe Note hat, ist es nicht gut: falsch!! Das Gegenteil ist richtig! Je bitterer und schärfer ein Öl ist, desto besser ist es für die Gesundheit.
    Der bittere und scharfe Geschmack gehen auf Polyphenole zurück, die besonders gut sind für die Gesundheit.
  • Wenn ein Öl nicht bitter und scharf ist, ist es nicht gut: falsch. Auch wenn die bittere und scharfe Note auf die wohltätigen Polyphenole hindeuten, ist ein Öl ohne diese Charakteristik nicht einfach schlecht.
    Man könnte vielleicht sagen, dass ein wenig bitteres und scharfes Öl nicht im gleichen Maße gesundheitsförderlich ist wie ein anderes, aber es existieren deshalb durchaus hochwertige Öle mit wichtigen gesundheitsförderlichen Qualitäten, die aber nicht bitter und scharf sind.
  • Olivenöl Extra Vergine ist gleichbedeutend mit Qualität: leider nicht! Leider, denn es wäre notwendig, einzig und allein die hochwertigen Öle als Extra Vergine zu definieren.
    Aber die bestehenden Normen sind so, dass höchst bescheidene Produkte und hochwertige Produkte gleichermaßen als Olivenöl Extra Vergine bezeichnet werden.
  • Es gibt nur eine Sorte von Oliven: es gibt hunderte von Olivensorten!
    Italien verfügt über die größte Artenvielfalt. Olivensorten nennt man auf italienisch Cultivar.
    Öl wurde traditionell aus einer Michung von Olivensorten gewonnen (blend) oder aus einer einzigen Sorte, was man dann Monocultivar nennt.